Mamis von Flaschenkindern müssen sich mit so vielen Dingen auseinandersetzen! Mit Kritikern von der Still-Front, ausverkauften Milchpulver-Sorten und der Frage nach der richtigen Babyflasche. Zum Glück gibt es aber auch jede Menge quälende Fragen, die sie sich nicht stellen müssen – weil sie eben nicht stillen.

Oh ja, Mütter, die die Flasche geben, zweifeln viel an sich und ihren Umständen. Mache ich alles richtig? War es eine gute Entscheidung, auf das Stillen zu verzichten? Bin ich eine schlechte Mutter, weil ich auf industrielle Babynahrung setze? Aber hey, mach dich nicht verrückt! Denn was dir stillende Mütter und Ratgeber verschweigen: Auch sie stehen vor Hindernissen, auf die sie nicht immer eine Antwort parat haben. Also sei froh, dass du dir diese 13 Fragen nicht stellen musst:

1. Mein Baby hat meine Brüste ausgetrunken, aber immer noch Hunger. Was soll ich nur tun?

Du hast eine Babyflasche. Du hast Milchpulver. Du hast immer abgekochtes Wasser zur Hand. Und wenn dein Baby noch nicht satt ist? Dann rührst du ihm einfach noch mal eine kleine Zusatzportion an. Keine Angst vor zu wenig Milch.

2. Meine Milch geht zurück – kann ich mein Kind überhaupt noch ernähren?

Du kannst aufatmen, denn wo deine Milch herkommt, gibt es immer noch mehr. Zu jedem Zeitpunkt hast du genau im Blick, wie viele Milliliter dein Nuckelchen getrunken hat – und führst vielleicht sogar Buch darüber. Verändert sich das Trinkverhalten deines Babys, kannst du zu jeder Zeit darauf reagieren.

3. Decke ich mit meiner Ernährung auch wirklich den Vitaminbedarf meines Kindes?

Natürlich sollst du genügend Obst und Gemüse essen, damit du stets mit reichlich Vitaminen versorgt bist. Doch auch wenn du mal eine Fast-Food-Woche einlegst, brauchst du gegenüber Nuckelchen kein schlechtes Gewissen haben. Auch nicht, wenn du vergisst, deine nahrungsergänzenden Brausetabletten zu trinken. Denn dieses wird von seiner Milch stets ausreichend mit Vitaminen beliefert.

4. Vergifte ich mein Baby, weil ich ein Glas Wein getrunken habe?

Nach einem stressigen Tag mit dem süßesten Quälgeist der Welt möchtest du dich gern bei einem Gläschen Wein entspannen? Dann gönne es dir. Denn auf die Ernährung deines Kindes hat der Alkohol – so lange du es nur bei einem Glas belässt 😉 – glücklickerweise keinen direkten Einfluss.

5. Werden meine Brüste jemals wieder gleich groß sein?

Insofern sie das vor der Geburt waren – warum auch nicht? Du musst dich nicht damit rumärgern, dass eine Brust vielleicht mehr Milch gibt als die andere und dadurch ordentlich an Masse zulegt. Auch die Frage, was mit deinem Bindegewebe passiert, bleibt in erster Linie dir überlassen und nicht dem Schicksal.

6. Das Baby schreit meine Brust an – was habe ich nur falsch gemacht?

Na gut, das kann dir natürlich auch als Flaschenmama passiert. Allerdings nicht, weil dein Baby essenstechnisch auf dem Trockenen liegt und sich heillos darüber ärgert – sondern weil das Kleine irgendein anderes Problem hat. Und dass es davon genügend gibt (“Ich will schlafen, aber kann nicht”, “Ich kann schlafen, will aber nicht”, “Meine Hose ist voll”, “Ich will, dass meine Hose endlich voll wird”, …), wissen wir alle.

7. Baby schreit! Hat es etwa schon wieder Hunger, weil es von meiner Muttermilch nicht richtig satt geworden ist?

Stillende Mütter quält wirklich oft der Gedanke, dass ihr Kind allein durch Muttermilch vielleicht nicht richtig satt wird. Nicht zuletzt, weil es immer irgendjemanden gibt (zum Beispiel Mütter, Schwiegermütter, …), der genau das propagiert. Also sei froh, dass du dich mit sowas nicht rumärgern musst. Denn wenn dein Baby Hunger hat, machst du ihm einfach ein Fläschchen. Mal im Vier-Stunden-Abstand, mal im Zwei-Stunden-Abstand – aber immer so, dass es satt wird. Zum Glück.

8. Wie soll ich mich denn noch hinsetzen oder hinlegen, damit mein Baby auch wirklich richtig an die Brust kommt?

Baby mag eine Brust lieber als die andere. Baby mag stillen im Liegen lieber als im Sitzen. Baby zickt, weil es ein paar Millimeter falsch um die Brust herum justiert wurde. Baby hat gerade einfach keine Lust auf eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Baby kratzt mit seinen Nägelchen die Brust blutig. Babys Saugen tut ganz schön weh. Babys Beißerchen reißen die Brustwarze auf. Ja, das klingt fürchterlich. Du solltest Mitleid mit stillenden Müttern haben, die das erleben müssen. Und kannst dich zurücklehnen und deinem Baby die Flasche geben. Einfach so. Im Idealfall ohne dass sich dabei dramatische Szenen abspielen.

9. Würde es mir mein Baby verzeihen, wenn ich zufüttere?

Ob dein Baby den Wechsel zwischen Muttermilch und Milchpulver überhaupt verträgt oder nicht – das ist eine Frage, die du dir zum Glück nicht stellen musst. Dein Baby ist die Flaschennahrung gewohnt und seine Verdauung hat sich entsprechend daran angepasst. Und wenn nicht? Dann wechselst du eben das Milchpulver.

10. Traumatisiere ich das , wenn es zwischen Nippel und Sauger wechseln muss?

Saugverwirrung ist das große Stichwort, weswegen Hersteller von Fläschchen seit Jahren darauf achten, dass ihre Sauger so gut es geht der mütterlichen Brust nachempfunden sind. Trotzdem ist der Saughergang bei Brust und Flasche ein klein wenig unterschiedlich. Mach dir darüber keine Gedanken! Denn dein Baby trinkt ohnehin nur aus der Flasche.

11. Wann soll ich die Zeit finden, zum Arzt zu gehen, um das Rezept für die Milchpumpe verlängern zu lassen, und dann auch noch in die Apotheke?

Ja, auch stillende Mütter verschaffen sich gern mal ein wenig Unabhängigkeit und greifen hierfür auf eine Milchpumpe zurück. Doch die macht das Leben nicht unbedingt (nur) leichter: Mama braucht ein Rezept dafür, das muss sie verlängern lassen, sie braucht einen Rhythmus zwischen Stillen und Abpumpen, und und und. Du kannst die Zeit hingegen für andere Dinge nutzen.

12. Ob die abgepumpte Milch wohl noch gut ist?

Bei Milchpulver ist klar: Ist es einmal angerührt, sollte man die übrig gebliebenen Reste wegschütten. Nicht noch mal aufwärmen, nicht einlagern, sondern wegschütten. Die Anweisung ist auf jeder Verpackung deutlich formuliert. Du brauchst nicht darüber nachdenken, wie lange die Milch bereits im Kühlschrank oder im Gefrierfach liegt und ob sie bereits sauer oder oder noch aus einer Zeit stammt, in der die Zusammensetzung und der Vitamingehalt noch völlig anders waren, als Baby inzwischen als Bedarf anmeldet.

13. Wie viel Geld spare ich wohl, wenn ich stille?

“Stillen ist die günstigste Möglichkeit, Ihr Kind zu ernähren” – Ja, das mag sein. Doch ganz ehrlich: Was interessiert uns das Geld, wenn es um das Wohl unserer Kinder geht? Dir ist es egal, dass Milchpulver leider wirklich teuer ist, du ständig neue Fläschchen und Sauger kaufen musst und du – wenn du zu Hause Wasser undd Zeit sparen möchtest – dir vielleicht sogar einen Vaporisator zugelegt hast. Denn du liebst dein Baby und würdest einfach alles tun, um es glücklich zu machen. Und das tust du. Du sorgst dich um sein Wohl, nicht um deinen Geldbeutel. Du gibst ihm nach bestem Wissen und Gewissen zu essen, damit es gesund wachsen und gedeihen kann. Und das tut es, weil du dich gut informiert hast und nichts auf böse Stimmen gibst, die dir einreden wollen, dass du eine schlechte Mutter bist, wenn du nicht stillst. Du hast deine Gründe – und das ist absolut okay.

 


Die Autorin dieser Liste hat sich übrigens alle Fragen selbst bereits gestellt, denn sie ist mit beiden Seiten vertraut. Sie ist Vertreterin der Zwiemilch. Tagsüber wird gestillt, nachts Fläschchen mit Milchpulver gegeben. Abgepumpte Muttermilch oder auch mal eine Flasche Fencheltee runden das schmackhafte Mahl für Baby ab. Und was soll man sagen: Es funktioniert. Und macht Baby glücklich. Ganz ohne Streit auf der Flaschen- oder der Stillseite.


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Weiterlesen: Daran erkennst du eine Flaschenmami ->

Erster Kommentar: 13 Fragen, die sich Flaschenmamis zum Glück nicht stellen müssen 

  1. KKB says:

    Mich würde mal interessieren, wie der 4. Punkt zu verstehen ist. Die Formulierung suggeriert, dass mehr als ein Glas Wein direkten Einfluss auf die Gesundheit eines Flaschenkindes hat, was natürlich völliger Unsinn ist. Auch wenn man das fehlplatzierte Wort “direkt” in diesem Zusammenhang weglässt stellt sich immer noch die Frage, auf welcher Basis die Autorin hier argumentiert oder, ob nicht eine moralisch gefärbte subjektive Meinung unter eine sonst recht rationale Sammlung von Fakten gemischt wurde.

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